Fachkräftemangel, wohin man hört und jammert. Jetzt hat’s – und das konnte in diesen Tagen wirklich niemand erwarten – auch die Hölle erwischt. Trotz optimaler Auslastung ist der Chefkoch verschwunden. Allerdings: „In Teufelsküche brennt noch Licht“. So heißt der Eröffnungssong von Stoppoks neuem Studioalbum „Teufelsküche“ (Glitterhouse). Olli Schulz, Cäthe, Alin Coen, Hannes Ringlstetter und Fortuna Ehrenfeld schließen mit ihren Gastauftritten einen überzeugenden Freundeskreis.
Das Album „Teufelsküche“ (Platz 6 der Album-Charts) ist auch eine gezielte Antwort auf die allgegenwärtige Seuche des digitalen Überschminkens. Das Ehrliche zählt – bis hin zum Cover-Foto von Legende Jim Rakete. Stoppok wählte bei den Aufnahmen mit seinen Langzeitpartnern Reggie Worthy (b) und Sebel (keys) sowie unterschiedlichen Gast-Drummern den Rückgriff auf analoge Technik mit Bandmaschinen. Wider die „technische Völlerei“ lautet die Devise, Songs – „für den Moment“ eingespielt. Punktlandungen aus Überzeugung. Raus aus dem Digital der Tränen! Kein Rumbasteln! Retro ist die Zukunft! Und das funktioniert bestens. „Das Optimale“, sagt Stoppok, „ist, die Live-Energie und Dynamik einer Band im Studio herzustellen. Das ist eine Kraft, die es zu erhalten gilt. Das Verbindende der Musik, die nur über Direktheit erzielt werden kann, fehlt einfach aktuell“. Er schätzt „volles Risiko“ und Spontaneität, auf der Bühne als Entertainer der Extraklasse, aber auch im Studio.
Der Weg zur Hölle (und zu Fachkräften) ist bekanntlich mit guten Vorsätzen gepflastert. Oder mit guten Songs.